SubWW

Suburbane Wärmewende
 




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Klimaschutz

gilt weltweit als elementare Herausforderung unserer Zeit. Zentrale Rolle nimmt dabei die CO2-Reduktion in der Energieversorgung ein. Hier stellt die Energiebereitstellung über erneuerbare Energieträger (EE) einen wesentlichen Bestandteil der Lösung dar. Im Jahr 2017 wurden laut AGEE-Stat bereits 37 Prozent des Stroms aus regenerativen Energiequellen erzeugt. Im Wärmesektor hingegen konnten im selben Jahr nur etwa 12 Prozent der Wärme aus EE-Quellen gewonnen werden, bei etwa gleichbleibender Tendenz. Um die Klimaschutzziele der Bundesregierung, die Reduktion der Treibhausgasemissionen um 80 Prozent im Vergleich zu 1990, nicht zu gefährden, ist ein Handlungsbedarf im Wärmesektor offensichtlich.


Eine Möglichkeit, wie eine klimafreundliche Wärmeversorgung in einer typischen Speckgürtelgemeinde umgesetzt werden kann, wird im Rahmen des Forschungsprojektes „Suburbane Wärmewende” erforscht. Als Untersuchungsgebiet wird der Ortskern von Leeste betrachtet. Dieses Gebiet ist Bestandteil der großstädtischen Umlandgemeinde Weyhe und gilt aufgrund des städtebaulichen Sanierungskonzeptes als besonders geeignetes für ein auf andere suburbane Räume übertragbares Forschungsvorhaben. Das Ziel der Forschung besteht im Wesentlichen darin eine umweltfreundliche, technisch beherrschbare und ökonomisch tragbare Wärmeversorgungslösung für das Untersuchungsgebiet zu entwickeln. Das gesamte Forschungsprojekt ist ein kooperatives Vorhaben aus insgesamt drei Projektpartnern. Mit Fragestellungen zur Technik beschäftigt sich das Hermann-Rietschel-Institut der TU Berlin (HRI). Wirtschaftliche Zusammenhänge werden vom Institut für Ökologische Wirtschaftsforschung GmbH (IÖW) erforscht. Das Umweltzentrum Stuhr-Weyhe e.V. (UZSW) stellt das Bindeglied zwischen lokalen Akteuren und der Wissenschaft dar.

Im Zentrum

Im Zentrum der Untersuchungen steht ein neuartiges Wärmenetz, welches möglichst viel erneuerbare Wärme aufnehmen und bedarfsgerecht verteilen soll. Als mögliche Wärmequellen werden zunächst alle lokal vorhandenen Quellen auf ihre Eignung geprüft. Als Beispiele hierfür sind die Nutzung von Abwasserwärme, oberflächennahe Geothermie, Solarenergienutzung, Biomasseverwertung, Abwärmenutzung und die Einbindung bereits vorhandener Wärmeerzeuger zu nennen. Um den Erfolg des Projektes gewährleisten zu können, sollen wichtige Akteursgruppen, wie Haushalte, die Gemeinden Stuhr und Weyhe, Entscheider privatwirtschaftlicher Gebäude und Einrichtungen sowie Investoren städtebaulich noch in Planung befindlicher Einrichtungen, möglichst frühzeitig in das Projekt einbezogen werden.

Das Forschungsprojekt

lässt sich grob in drei Phasen aufteilen. In der ersten und zwei Jahre andauernden Phase, soll der Ist-Zustand des Gebietes analysiert und eine passende Versorgungslösung konzeptioniert werden. In einer nachfolgenden in etwa dreijährigen Umsetzungsphase soll diese Lösung realisiert werden. Im Anschluss daran sollen die theoretisch ermittelten Ergebnisse mit Messungen des realen Systems verglichen und der Betrieb weiter optimiert werden. Die erste Phase dieses Forschungsvorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) im Rahmen des 6. Energieforschungs–programms gefördert (Förderkennzeichen: 03ET1597A/B/C).
Die gewonnenen Erkenntnisse und erarbeiteten Methoden werden selbstverständlich veröffentlicht und sollen dazu dienen anderen Umlandgemeinden die Umsetzung einer klimafreundlichen Wärmeversorgung zu erleichtern. Alle Publikationen aus diesem Forschungsprojekt werden auf dieser Website aufgeführt.